Sonntag, 8. September 2013

FAZIT Schuljahr 2012/13  (75% Teilzeitanstellung) (1)

Gesamtarbeitszeit: 1644h 31min (=1644,5h)     Unterrichtszeit: 501 U-Einheiten (=417,5h)
Verhältnis Unterricht:Arbeitszeit  1:3,9       (Unterricht war 25,4% der Arbeitszeit)


Zum Vergleich: Ein Angestellter mit gleichem Beschäftigungsausmaß (75% Teilzeit=30WSt.) kommt meinen Berechnungen nach heuer auf ca. 1340 Arbeitsstunden (bei 5Wochen Urlaub, 12 Feiertagen).
Ich habe als Lehrer heuer also ca. 300 Stunden (10 Wochen) MEHR gearbeitet, als als "normaler" Arbeitnehmer.

Ich will aber nun gar nicht über meine Arbeitszeit jammern, ich arbeite gerne mit Jugendlichen, außerdem wird sicher auch in der Privatwirtschaft oft über das bezahlte Ausmaß hinaus gearbeitet.

Ärgerlich und demotivierend ist nur, regelmäßig (auch in Qualitätsmedien) dem Vorwurf ausgesetzt zu sein, wir Lehrer arbeiteten weniger als andere Arbeitnehmer, man sollte daher die langen Ferien verkürzen, schulautonome Tage abschaffen; die Gewerkschaft betoniere grundlos gegen das "attraktive" neue Lehrerdienstrecht (=Arbeitszeiterhöhung bei Lohnkürzung) usw.

Mir ist schon klar, dass irgendjemand die Zeche für die finanziell maroden Staatskassen nach Bankenrettung und alltäglicher Korruption in Österreich zu zahlen hat. Wenn es denn unbedingt das Bildungswesen sein soll, sollte dies aber auch ehrlich gesagt werden, statt die Arbeit der Lehrer schlechtzureden um der Öffentlichkeit Einsparungen als "Modernisierung" oder "Privillegienabbau" zu verkaufen - auf Kosten des Ansehens einer größtenteils sehr engagierten Berufsgruppe.

 
(1) 10.9.2012-8.9.2013; das Kalenderjahr hätte einen Arbeitstag mehr, den ich zu meinen Ungunsten nicht einrechne